Auszüge aus Büchern und Webseiten:

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Vor ca. 3000 Jahren entstand wahrscheinlich die erste Hochkultur Altamerikas, die Olmekenkultur. Ihre Heimat war der tropische Osten Mexikos, eine Region, die keine Voraussetzung, zum Aufblühen einer großen Kultur zu bieten schien.

Das heutige Tabasco, Veracruz und das Tiefland des Petén bestand zu jener Zeit aus Wäldern und Sümpfen, die ein Labyrinth von ober- und unterirdischen Flüssen und Bächen, Teichen und Lagunen bildeten. Warum erblühte gerade im Urwald mit den langen Regenperioden eine Hochkultur?

Durch die Wasserläufe waren Bootsfahrten möglich, womit die Olmeken tief ins Waldesinnere vorstoßen konnten (zu Fuß war dies fast unmöglich). Durch die jährlichen Überschwemmungen der Flüsse wurden an deren Ufern Humus abgelagert. Wegen der Hitze, der Feuchtigkeit und des fruchtbaren Bodens waren in bestimmten Gebieten Mesoamerikas 2 Ernten im Jahr möglich. Außerdem florierte der Fischfang. Damit wurde ein Nahrungsüberschuß erwirtschaftet und somit wurden bestimmte Gesellschaftsklassen frei für andere Tätigkeiten, der Beschäftigung mit der Kunst und den Wissenschaften.
Grundnahrungsmittel war der Mais, ergänzt durch Maniok, Kürbis, Bohnen und Süßkartoffeln. Als Tiere hielt man Hunde, Truthähne, Honigbienen und vermutlich Tapire. Das nordamerikanische Pferd war seit langem ausgestorben.

"Eine wirkliche Zivilisation entstand mit dem Aufkommen der Olmeken in der sogenannten präklassischen Periode, die die Bezeichnung für den Zeitraum von 1500 v.Chr. - 300 n.Chr. ist." (Fischer, 1991, S. 91.) Ihre Städte fanden ihren Ursprung im 15. Jahrhundert v.Chr. und befanden sich in den tiefgelegenen Urwäldern an den Küsten von Tabasco und Veracruz. Die absolute Blütezeit dieses Stammes war zwischen 1200 - 400 v. Chr. "Oft führt man den Ursprung der mesoamerikanischen Kulturen auf diesen Stamm zurück." (Fischer, 1991, S. 92.) Die Olmeken verbreiteten viele Merkmale der damaligen Zeit wie z.B. die Erfindung des Kalenders, ihre Religion oder die Hieroglyphenschrift im gesamten Zentral- und Südmexiko.

"Die Olmeken entwickelten die Grundlagen der späteren Hochkulturen und verfeinerten z.B. die Töpferwarenherstellung, rationalisierten die Landwirtschaft und bauten feste Siedlungen aus." (Fischer, 1991, S. 95.) Gegen Ende der "präklassischen" Periode, so um 250 n.Chr., standen die Olmekenzentren vor ihrem Niedergang. Ihre wichtigste Stätte, La Venta, scheint um 400 v. Chr. aufgegeben worden zu sein und die restlichen während der folgenden Jahrhunderte. Fast alle Städte im Gebiet des heutigen Mexikos müssen damals Kontakt mit den Olmeken gehabt haben, denn man hat bei Ausgrabungen zahlreiche Gegenstände gefunden, die darauf hinweisen.

 

Landkarte

750 v.Chr.

Ein besonderes Merkmal sind die riesigen, aus einem Basaltblock gehauenen Köpfe, die sie aufgestellt hatten. Diese Köpfe, sie sind vermutlich Portraits von Priesterfürsten, wiegen ca. 20 - 60 Tonnen. Die nächste Basaltquelle war 125 km vom kulturellen Mittelpunkt entfernt. Um die gewaltigen Steinblöcke an ihren Bestimmungsort zu bringen, verwendeten die Olmeken Flöße für den Wasserweg und Schlitten sowie hölzerne Rollen für die Landstrecke. Außer diesen riesigen Köpfen fand man in den Städten der Olmeken vor allem Basaltaltäre, hohe Stelen und Steinsarkophage. Das älteste exakt datierte Zeugnis der Olmekenkultur ist die Stele C von Tres Zapotes (2.9.31 v.Chr.). Sie hatten eine Vorliebe für schönes Steinmaterial. In ihrer Heimat gab es aber keine Steine. Auf der Suche nach dem für sie seltenen Material, begannen die Olmeken sich auszubreiten. Man fand Handelsniederlassungen in den Bergen von Oaxaca und in Tlatilco. Sie hatten sich eher an der Seite weniger entwickelten Eingeborenen festgesetzt und Tauschhandel getrieben.

Man vermutet, daß die Olmeken die Schöpfer der Haupterfindungen des vorkolumbianischen Mesoamerikas waren. Sie hatten z. B. eine Schrift, die viel Ähnlichkeit mit der späteren Hieroglyphenschrift der Maya und Azteken hat.  Es ist schwierig, die frühen Schriftdenkmäler zu datieren. Aber man nimmt an, daß die Ausbildung des olmekischen Schriftsystems bereits in der ersten Hälfte des Jahrtausends v. Chr. erfolgte. Da man nicht weiß, zu welcher Sprachfamilie die Olmeken gehören, besteht kaum die Hoffnung, die Schrift zu entziffern. Auch Ziffern waren bekannt: die Ziffern 1 - 5 wurden durch die entsprechende Anzahl von Punkten dargestellt und die 5 als waagerechten Strich, alle weiteren Zahlen waren dann eine Kombination beider Zeichen. Wahrscheinlich haben sie auch die komplizierten Kalendersysteme erfunden. Außerdem waren sie die Schöpfer des Zeremonialzentrums und seiner Bestandteile: die Pyramide, die alle Bauten überragt, der viereckigen, von Plattformen eingefaßten Plätze und des Ballspielplatzes. Es ist einigermaßen logisch, daß der Kautschukball zum zeremoniellen Ballspiel an einem Ort erfunden wurde, wo Kautschuk auch vorkommt.

Zu diesem Abschnitt ist anzufügen, dass das Ballspiel bis in die Zeit der Azteken bestand hatte. Die Ursprünge dieses Ballspiels sind jedoch in Birma zu finden. Die frühen Maya ließen wohl einst ihre Fürsten gegeneinander antreten um Zwistigkeiten zwischen den Völkern zu regeln. Der Verlierer wurde getötet. In späteren Zeiten wurden Gefangene zum Spiel geführt. Das rituelle Ballspiel ist fester Bestandteil der Urmythen der MAYA in dem die heiligen Zwillinge die Fürsten von Xibalba (Unterwelt) bekämpfen.

Zu den Kolossalköpfen ist zu sagen, dass diese bisher in ihrer Bedeutung nicht einzuordnen waren. Jeder Kopf hat einen massiven Kopfschutz aus Riemen. Manche tragen vorne ein Zeichen, dass vielleicht ihren gesellschaftlichen Stand anzeigt. Meine Vermutung ist jedoch die, dass sie eine Abbildung, der nach dem rituellen Ballspiel geköpften Spieler, bzw. Verlierer darstellen könnten.

Altar 4

Das zentrale Thema der olmekischen Mythologie ist die Vereinigung einer Frau mit einem Jaguar. Aus dieser Vereinigung entstand eine Rasse von "Werjaguaren", halb Mensch, halb Jaguar, die die Eigenschaften beider Elternteile in unterschiedlichen Ausmaß geerbt haben. Es gibt Hinweise, daß diese Mischwesen eventuell Vorläufer des Regengottes späterer Zivilisationen gewesen ist. Andere olmekische Figuren repräsentieren möglicherweise Gottheiten, die noch bei der Ankunft der Spanier verehrt wurden, wie Xipe Totec (der Gott des Frühlings) oder der Totengott Quetzalcoatl.

Die Olmeken waren Mexikos älteste Zivilisation. Ihre Kunst und Religion beeinflußte stark alle folgenden Zivilisationen des vorkolumbischen Mesoamerikas. Dieser Einfluß wird in weit auseinanderliegenden Orten deutlich, von denen man nicht annimmt, daß es Olmekensiedlungen waren. Vielmehr nimmt man an, daß es kultische und Handelsplätze waren. Wahrscheinlich kamen die Olmeken auf der Suche nach der wertvollen Jade bis zur Pazifikküste und über Chiapas, Guatemala und San Salvador bis nach Costa Rica.

Wie sich die Olmeken selber nannten, ist unbekannt. Es gab sogar eine Konferenz, die sich mit der Namensgebung dieses Volkes und damit auch dieser Kultur beschäftigte. Dort beschloß man, diese Indianer als "Tenocelome" (Menschen mit den Jaguarrachen) zu bezeichnen. Dieser Name hat sich allerdings nie durchgesetzt. Die Öffentlichkeit (besonders die mexikanische Presse) nannte dieses Volk immer die "Olmeken". So bezeichnete man nämlich vor Ankunft der Spanier die an den Küsten des Golf von Mexiko siedelnden Indianer. Der Name "Olmeken" stammt aus dem Nahuatl, es heißt so ungefähr "Das Volk das den Kautschuk bearbeitet" oder "das Volk des Kautschuklandes".

Zeittafel:

1700 - 1300 v.Chr.
Älteres Präklassikum
um 1500: Niederlassung in San Lorenzo
1300 - 800 v.Chr.
Mittleres Präklassikum
1200: Städtebau in San Lorenzo
1100-1000: La Venta I
1000-800: La Venta II: Ballspielplatz, Kolossalköpfe, Altäre u.s.w.
900: Aufgabe von San Lorenzo
800 - 200 v.Chr.
Jüngeres Präklassikum
800 - 500: La Venta III
700 - 500: Neubesiedlung von San Lorenzo
500 - 400: La Venta IV (Hügelgräber)
500: Zweite Aufgabe von San Lorenzo
400: Aufgabe von La Venta

"Etwa um 1000 vor Christi brechen die Olmeken genannten Stämme von den Pazifikküsten Guatemalas auf.
Sie hinterlassen unter anderem Spuren in Teotihuacan und erreichen ihren kulturellen Höhepunkt an der Golfküste Tabascos und Veracruz. Hier leben sie in einer Symbiose mit den gutmütigen Totonaken und den Huasteken. Die Totonaken sind die Schöpfer der Nischenpyramiden, die auf eine Verbindung nach Kambodscha weisen. Die Huasteken können als ein frühes Mayavolk bezeichnet werden.

Allgemein kann man sagen, daß die Olmeken, Maya; Totonaken und Huasteken einen gemeinsamen Ursprung hatten, aus denen sich ihre charakteristischen Kulturen dann weiter entwickelten. Sie waren es die die Landschaft um den Golf kulturell prägten."

Die Führer der Olmeken waren Priesterkönige, die ihre Untertanen mit magischen Ritualen beeindruckten und uneingeschränkt herrschten. Der Wer-Jaguarkult opferte Kinder, die nicht selten in Brunnen geworfen wurden. Bei späteren Tauchgängen wurden jedoch auch Skeletts von buckligen Menschen gefunden. Die kolossalen, tonnenschweren Steinköpfe wurden von ihnen über mehr als 70 Kilometer weit transportiert und von vielen Menschen mit Faustkeilen bearbeitet, ähnlich der Methode die man auf den Osterinseln nachgewiesen hat. Unumstritten sind sie die größten Künstler des amerikansichen Kontinents, die zu jener Zeit

Olmekische Masken aus verschiedenen Jadearten, die höchstwahrscheinlich Abbilder von Königen darstellen. Ca. 1000 v. Chr.

 

 

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