"Verdammt glücklich"
Hey, das muss doch mal gesagt werden. Nach dem Stress der letzten drei Jahre, angefangen von der schweren Depression und einer einhergehenden Midlifecrisis, dem Kampf um die Kinder, mit Jugendamt und Familiengericht, den sozialen Problemen und dem permanenten Geldmangel trotz des Jobs, bis hin zum reinen beruflichen Stress, den ein Informatiker im Dienst so zu verkraften hat, abgesehen von den problemen in der Beziehung.
Das Leben hat weitaus mehr zu bieten, sogar in Deutschland. Ich will nicht klagen, ich habe mich arrangiert und nachdem mir klar geworden ist, dass Familiengerichte, weder daran interessiert sind, im Sinne von Familien und Kinder zu handeln und mein Vertrauen in staatliche Institutionen vollends zerbrochen ist, da konnte ich für mich eine neue Ausrichtung finden, die da heißt "lebe einfach, aber bewusst."
"Look at the hardworking people", um mit Mick Jaggers Worten
zu sprechen (Beggars banquet), ich schaue hin und frage mich, wie die
Deutschen tatsächlich so mit dem Druck, der auf sie ausgeübt
wird, fertig werden. Existenzängste sind so ins alltägliche
Leben eingewoben, dass kaum Platz ist, entspannt an was anderes zu denken.
Der Teil, der Arbeit hat, ist am kompensieren durch Konsum. Friss in
dich rein, kauf mal wieder was, spare für schlechte Tage. Was dabei
auf der Strecke bleibt, ist die Wahrnehmung der Dinge, des Gegenwärtlichen
und die Entspannung von Geist und Körper. Die Zivilisation hat
uns hier voll im Griff, doch ich bezweifle, dass es viele gibt, die
sich bewusst darüber sind, wie weit wir schon zu Wirtschaftsklonen
geworden sind. Nicht, dass sie mir zu blöd erscheinen, aber mir
kommt es so vor, als hätten wir den "german way of life"
schon so sehr verinnerlicht, dass wir kaum noch ausbrechen können.
Nach rotgrün kommt schwarz und dann? Na dann schaun wa mal! Die
Selbstorganisation des Lebens funktioniert nur bei Wenigen. Man kann
sogar sagen, sie funktioniert nur bei Besitzenden, denn die bürokratischen
Hürden auf dem Weg zur Selbstständigkeit sind immens. Jeder
soll sein Leben in Eigenverantwortung führen, doch der Rahmen verunsichert
die Menschen und lässt sie zum Arbeitsamt rennen um ihr ALGII zu
holen.
Ja, verdammt glücklich, kann man als ein Deutscher sein! Wir haben
ein soziales Netz, welches in der Lage ist aufzufangen, sogar so viel
potential hat, dass man damit jonglieren kann. Ein wenig ist es zur
Mode geworden, sich auf den Sozialstaat zu verlassen, aber man muss
es auch mal genießen. Im Grunde wäre die deutsche Demographie
das beste System, wenn es sich selbst bewusst darüber wäre,
was es Positives zu leisten im Stande ist. Man kann nicht verlangen,
dass jeder Arbeit organisiert, wenn man gleichzeitig sogenannte Schwarzarbeit
kriminalisiert. Wir zahlen an jeder Ecke Steuern, da muss der Staat
nicht auf jeden verdienten Euro, den Daumen drauf legen. Lasst die Leute
mal machen und wenn man innovativ genug wäre und den Bürgern
die Chance gibt sich selbst zu verwalten, dann könnten etliche
Arbeitsplätze entstehen.
Angenommen, man eröffnet einen zusätzlichen Sozialfond, in
den ich selbstständig je nach Bedarf/Möglichkeit einzahlen
kann, dann hätte ich die Chance, auch wenn ich nur 40€ am
Tag verdiene, meinen sozialen Beitrag zu leisten. Man muss die Menschen
nicht für blöd und unmündig halten. 165€ Jobs, oder
die 300€ Jobs öffnen jedem Arbeitgeber die Tore, um offizielle
Schwarzarbeit zu organisieren, denn hier werden nur Minibeträge
abgeführt und letzten Endes werden die fehlenden Sozialleistungen
später vom Steuertopf finanziert. Der Staat muss aufhören
den Arbeitsmarkt zu reglementieren, lasst die Menschen Cash verdienen
und in einen kompetenten Sozial-Topf einzahlen. Durch ein reformiertes
Steuersystem, kann der Staat noch zusätzliche Einnahmen machen,
aber weg von Lohnsteuer, denn die Menschen brauchen das geld in ihren
Händen. Ich wundere mich, dass die Vertreter von Kapitalismus &
Co ihr eigenes System nicht begreifen, welches nur funktioniert, wenn
Kaufkraft da ist und sich selbst reguliert, wenn Menschen Arbeit organisieren.
Es ist ebenso ein Fakt, dass Menschen eine Rente bekommen müssen,
oder aber sozial aufgefangen werden müssen. Nur dafür, ist
der Staat überhaupt sinnvoll. Viele leben und arbeiten für
viele. Wer sich damit nicht arrangieren kann, ist entweder ein Egoist
oder hat noch nie einen Schicksalsschlag erlitten, der jeden ereilen
kann und ab diesem Punkt, wird jeder Mensch auf die Hilfe seiner Mitmenschen
angewiesen sein.
Wer anderes sagt, lügt! Wer sich etwas darauf einbildet, dass er
ja so erfolgreich sei, der verkennt die Tatsache, dass keine Arbeit
mehr wert als die Andere ist. Materielle Wertschöpfung ist nur
eine Illusion, da die wirklichen Werte des Lebens, wie Gesundheit, Liebe,
und fühlen, denken und handeln (Erleben schlechthin), völlig
immaterielle Zustände sind. Mögen sie sich manchmal berühren,
aber materieller Reichtum bleib eine Lüge. Man kann zwar vögeln
gehen und dafür bezahlen, aber aufrichtig geliebt werden, funktioniert
anders.
"Nutze die Möglichkeiten", die dir das Leben bietet, schöpfe sie voll aus, auch oder gerade in Deutschland sollte jeder mal das Leben positiv bewerten und vor allem über den Tellerrand unseres Landes hinausblicken. Existenzielle Probleme sind in vielen Ländern wirklich existenziell und bedeuten nicht nur eine Einschränkung im Konsumverhalten. Wir sind schon sehr verwöhnt und leicht zu deprimieren.
Schluss damit!! "Heads up" und voran gedacht. Sich nicht so wichtig nehmen und chillen. Zeit ist viel kostbarer als Geld! Doch wenn man nur gelernt hat, dass sinnvolle Zeit bedeutet, dass man Kohle scheffelt, dann fehlt einem die Wahrnehmung für das Wirkliche, für das Reelle.
Ich bin glücklich, zum Glück und vor allem deshalb, weil ich mich bewege, nicht im Groll stehen bleibe. Ich bin glücklich, weil ich meinen Hass und Aggressionen auf den Staat, durch Optimismus bewältigen konnte. Ich bin glücklich, weil ich glaube, erkannt zu haben, dass nur ich allein mein Leben in jeder Lebenssituation selbst bestimmen kann und muss und mich niemals auf den Staat verlassen darf. Ich kann ihn nutzen und etwas dazu tun, dass er besser, humanistischer, sozialer wird, aber er darf niemals mein Leben bestimmen.
In einem Forum hat letztens jemand zu meinen Gedanken über Politik
geschrieben:
"Politik soll internationalen Arbeitsmarkt organisieren? Wer ist
Politik? Glaubst du wirklich, dass "Politik" in der Lage ist,
etwas derartiges auch nur ansatzweise erfolgreich zu organisieren?"
Ich habe geantwortet:
"Politik ist nicht vom Glauben abhängig, sondern vom Handeln.
Politik ist die Organisation von Zwischenmenschlichen Beziehungen, also
auch von Völkern, also auch der Wirtschaft, die nie in der Lage
sein wird, sich selbst zu organisieren, ....aber was der Politik fehlt
sind Innovationen, Idealismus und ein humanistisches Ziel.."
Und so sehe ich das auch. Politik wäre in der Lage so vieles auf dem Planeten zum Besseren zu wenden, wenn nur die Prioritäten klar wären, die Politiker zu vertreten haben. Insofern könnte die Politik viel tun, zumal wir auf eine internationale Infrastruktur zurückgreifen können. Alles ist da, technisches Knowhow, wissenschaftliches Wissen, Arbeitskräfte, Equipment, Verbindungen und eigentlich auch gute Absichten.
Was wir dennoch alltäglich erleben müssen, ist Chaos, Krieg,
Hunger, Krankheit und Kriminalität.
Dennoch, "don´t worry, be happy." Find deinen Standpunkt
und mach dich nicht abhängig von den Demagogen der Wirtschaft,
die Menschen nur noch als Produktivmittel sehen können.
Impressum |
Diese Seite validiert nach XHTML und CSS. | Das Design dieser Seite wurde unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlicht.