Lieber Oskar Lafontaine
Eine Email fü dich :-)
Ich finde es gut, dass du so rebellierst! 
Doch es sollte auch dir klar sein, dass ein Machtwechsel innerhalb der
SPD, nicht alles sein kann.
Leider hat sich die SPD schon seit Langem von ihren ursprünglichen
Standpunkten entfernt und es kann nur ein "back to the roots"
sein, was der Partei hilft.
War es nicht einmal so, dass es ein Heer von Menschen gab, die in die Städte flüchteten und hofften dort Arbeit zu finden, da sich dort Industrie ansiedelte. War es nicht so, dass viele Besitzer von Fabriken diese Landflucht ausnutzten und Menschen in materielle Abhängigkeiten stürzten. War es nicht so, dass Menschen arbeiteten und dennoch ein Menschen unwürdiges Dasein fristeten.
War es nicht so, dass die KPD und später die SPD tatsächlich darum kämpften, den Fortschritt an alle Menschen weiter zu geben und erkannten, dass ein Leben nicht aus industrieller Sklaverei und Stress bestehen kann. Dass Menschen ein Leben verdienten, welches sowohl Fortschritt brachte, aber auch soziale Unabhängigkeit und Ausgeglichenheit?
War dies alles nicht einmal so?
Wenn die SPD sich tatsächlich noch einmal bemerkbar machen will, als eine Partei, die sich gegen soziale Ungerechtigkeiten stellt und im Sinne all derer Politik machen will, die ihr Leben als klassische "Arbeiter" und Tagelöhner fristen, dann muss die SPD auch mal Tacheles reden und gegen den "Mainstream" der Weltpolitik anstinken, der Aktiengesellschaften zu Götzen erhebt und vor allem den Spruch widerlegt – "Geld regiert die Welt".
Wir wissen doch nun alle, dass Kapitalismus nur auf der Ausbeutung aller Ressourcen funktioniert und dass der Profit nur darauf basiert, dass man nimmt und nichts dafür zurückgibt. Dies betrifft unsere natürlichen Ressourcen genauso, wie die Manpower. Ausbeutung ist kein ausgestorbener Begriff – Er ist aktueller denn je.
Vor allem beuten nun die Regierungen von Staaten auch ihre eigene Bevölkerung aus. Die USA verheizen ihre "boys and girls" in einem Feldzug, der allein der Sicherung der Ressource Öl dient und auf diesem Weg erschließen sie sich neue Märkte und nehmen den Tod von Tausenden Unschuldigen in Kauf.
Wer muss in unserem Land die Gürtel enger schnallen?
Wird es nicht mal Zeit das Gefälle von Arm und Reich ein für allemal auf ein mathematisch vertretbares Maß zu reduzieren. Bedeutet Faulheit wirklich Kriminalität? Kann es nicht sein, dass viele Menschen den Stress der Leistungsgesellschaft überhaupt nicht ertragen können. Sind sie deshalb schlechtere Menschen als andere.
Gehört Daimler Benz tatsächlich etwas, oder sind nicht alle, die daran mitgearbeitet haben, die wirklich Besitzenden?
Kinderarbeit in aller Herrgotts-Länder treiben die Profite von Nike, Adidas und anderen Firmen in die Höhe. Prostitution wird als Wirtschaftszweig geführt, der die Bruttosozialprodukte von Nationen bestimmt.
Lieber Oskar, wenn du wirklich erkannt hast, dass Politik dafür dienen sollte, dass Menschen ohne Kriege auskommen und ein ruhiges Dasein führen können, in dem ein Familienleben möglich ist und Kinder in eine echte Zukunft blicken können, dann bist du der Richtige und vor allem auf dem richtigen Weg.
Der Traum, dass jeder ein Auto fahren kann, ist sowieso längst vorbei, denn würde es möglich sein, dann hätten wir kein Sonnenlicht mehr. Reichtum ist nicht erstrebenswert, aber Lebensfreude.
Der angebliche Sozialismus unter Leitung der Udssr ist gescheitert,
war auch kein Wunder, aber der Kapitalismus auch und seine Folgen werden
uns noch die nächsten Jahrhunderte beschäftigen.
Hartz(4) ist nicht das Übel, sondern das System was solche Konzepte
angeblich nötig macht und daran sollte die SPD sich mal erinnern!
Mit freundlichen Grüßen Gert Klimanschewski, ohne Partei,
aber lieber ganz links wählen, als rot sehen J
AUTOR: Gert Klimanschewski Erstelldatum: © 2004 by www.gertomat.de
Navigation
|
Impressum |
Diese Seite validiert nach XHTML und CSS. | Das Design dieser Seite wurde unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlicht.