Geschrieben in Depression und Nichtverstehens der Gefühle
          
KAPITEL 1 : Im Jahr 2003
Mein Geist versucht den Zustand, den man im allgemeinen Leben nennt 
          und der sich gleich unvorhersehbarer Wege in einem weitläufigem 
          Labyrinth, jeden Tag aus Neue vor mir ausbreitet und mir Entscheidungen 
          abverlangt, mit zunehmenden Alter immer intensiver zu analysieren und 
          immer detaillierter zu hinterfragen und um so länger dieser Zustand 
          anhält, erscheint es wirklich wichtig zu werden, definitive Antworten 
          zu finden. Dabei ist der Schmerz des Verstehens allgegenwärtig 
          und nicht zu verdrängen, denn er will die Fragen gelöst haben, 
          die sich täglich aufs Neue auftun.
          Zunehmend wird mir die totale Realität bewusst, der wir uns täglich 
          aussetzen müssen, lernen mit ihr zu leben, das Beste daraus zu 
          machen und diese Erkenntnis kommt spät, nach 41 Jahren. Aber es 
          wirkt heute deutlich bedrohlicher denn je. Ich spüre das erste 
          Mal, dass ich alt werde, die Jahre zählen rückwärts.
          Ich bin mir noch nicht im Klaren darüber, inwieweit das Erreichen, 
          der für mich magischen Marke "40" etwas damit zutun hatte. 
          Welche Melancholie in dieser Aussage mitschwingt? Aber ich konnte es 
          nur feststellen. 
          In diesen Tagen trat eine Veränderung meines Denkens in den Vordergrund. 
          Eine neue Art von Depression, die des Altwerdens und Sterbens. Doch 
          damit nicht genug, es entwickelte sich ein Leiden aus diesem Weltschmerz 
          heraus, ein Leid, dass in meiner Seele Wut erzeugte. Ich war bedrückt 
          und noch hatte ich keine Ahnung, welche Wendung mein Leben nehmen sollte.
Wir schreiben eine Zeit in der kriegerische Präventivschläge 
          eine neue Bedeutung im Rahmen der politischen Kommunikation verschiedener 
          Völker erfahren. Krieg ist wieder ein obsoletes Mittel, um die 
          Denkweise und Demographie eines Volkes, einem anderen einzuprügeln. 
          Historische Tatsachen sollen geschaffen werden und die UN Charta ist 
          kaum noch das Papier wert, auf dem es steht. Das ist ein gutes Beispiel 
          für die zwischenmenschlichen Beziehungen in allen Völkern 
          unseres Planeten, unter dem Motto , "Willst du nicht mein Bruder 
          sein, so schlag ich dir den Schädel ein !"
          Die allgemeine Kriminalität hat eine weltweite soziale Ursache, 
          aber wen interessiert dies? 
          Menschenrechte und Menschenwürde sind Ansprüche, die nur einigen 
          Wenigen vorbehalten sind. Milliarden von Menschen sichern hingegen täglich 
          ausschließlich ihr Existenzminimum, wobei ihnen dabei ständig 
          weitere Hürden in den Weg gelegt werden. Hat dies alles überhaupt 
          noch einen Sinn? Ist der Mensch nur zum Überleben geboren und hat 
          nur die Elite eine weitergehende Existenzberechtigung? 
          Was ist überhaupt der Sinn des Lebens und kann es darauf überhaupt 
          eine eindeutige Antwort geben?
Fragen deren Beantwortung immer mehr in den Mittelpunkt meines Denkens 
          drängten. 
          
          Ich bin jetzt 41 Jahre alt und bis in diese Tage lag immer etwas vor 
          mir, es breitete sich vor mir aus und ich konnte die Szenerie voller 
          Erwartungen betreten. Vor mir lagen Zielpunkte meines Lebens, sie erschienen 
          am Horizont und ich näherte mich Ihnen ständig. Doch jetzt 
          schien auf einmal weit mehr, hinter mir zu liegen und wenn ich dorthin 
          blickte, konnte ich keines meiner Ziele als erledigt oder erreicht erkennen. 
          
          Um zu verstehen, was ich meine, muss man meine Gedanken richtig interpretieren 
          können und dies kann nur dann geschehen, wenn man mich als Person 
          und meinen Werdegang hinzuzieht. Nicht, dass ich mich dahinter verstecken 
          möchte, doch ich muss mich darauf berufen können, nicht mehr 
          als ein Mensch zu sein, der durch seine Umwelt geprägt wurde und 
          damit eine direkte Konsequenz dieser geworden war. Ich fühle mich 
          so ehrlich und harmlos, um nicht zu sagen friedfertig, umso schwerer 
          fällt es mir mein späteres Handeln einzuordnen.
Ich bin ein Kind eines modernen westlichen Industriestaates mit sehr dunkler Vergangenheit, wobei die Vergangenheit dieses Landes dunkler war, als meine je hätte werden können, aber ich sollte den Grad dieser Finsternis erreichen. Ich bin jedoch auch Erdenmensch und überhaupt nur eine natürliche Wesensform, die irgendwie geboren wurde und nun damit fertig werden soll. Eine wirkliche Definition lässt sich dafür vielleicht nicht treffen, -- noch nicht. Beschränken wir uns vorerst darauf, dass ich Teil einer Gesellschaft wurde, Teil einer menschlichen Familie. Mir ging es ganz am Anfang gut!
Ganz am Anfang waren die Dinge auch sehr einfach, die Gesellschaft schützte mich in Form meiner Eltern und deren Status und diese konnten mich ernähren und behüten. Ich konnte sehr zufrieden sein, meine Realität war in Ordnung. Ich möchte hier schon nicht unterschlagen, dass damit meine Überlebens- und Entwicklungsmöglichkeiten auf den besten Weg gebracht wurden, eine ganz natürliche Konsequenz, wie im Tierreich. Zu gleicher Zeit gab es jedoch auf dem gesamten Planeten weitaus schlechtere Voraussetzungen für das Aufwachsen eines Menschenkindes, was mir jedoch egal und eben überhaupt nicht bewusst war. Ich fraß, schrie, schlief und erkundete neugierig meine direkte Umwelt. Meine Realität beschränkte sich auf einige wesentliche Dinge. Doch schon als Kleinkind verändert sich dieser Zustand und die Realität soll nun ertastet und erkundet werden, dabei wächst auch unser Bewusstsein und alles um uns herum erhält Werte. Dies geschieht schon im Alter von wenigen Jahren und es ist Teil eines wundervollen Prozesses. Die Realität befindet sich im ständigen Wandel und umso intensiver wir darin herumwühlen, um so mehr Realitäten tun sich vor uns auf.
Dabei fällt mir ein, habt ihr euch schon einmal die Frage gestellt: "Was ist eigentlich die Realität?" Kann man sie überhaupt definieren? Ich stelle die These auf, dass es mehrere Realitäten für einen Menschen gibt. Mehrere Realitäten, in denen er sich selbst befindet, aus denen heraus er Entscheidungen trifft, die jeweils die anderen Realitäten beeinflussen können. Unterschiedliche Realitäten, in der sich unterschiedliche Menschen befinden. Übergreifende Realitäten, in der wir uns alle befinden.
Nehmen wir z.B. die biologische Realität ein Mensch zu sein. Es 
          geht hierbei darum, dass sich ein Mensch als solches erkennt und seine 
          Erfahrungen mit Körper und Geist seines Daseins macht. Auch andere 
          Menschen zu erfahren, körperlich. Mit seinem Körper umgehen 
          lernen, mit seinem menschlichen Empfindungen umgehen zu lernen, die 
          tatsächlich natürlichen Bedingungen zu erkennen, die einen 
          Menschen bestimmen.
          Die wirtschaftliche Realität bedeutet vielleicht, dass ein bestimmter 
          Lebensstandard erreicht werden kann oder man hinein geboren wird. Die 
          wirtschaftliche Realität kann unseren allgemeinen Gefühlszustand 
          entspannen und unsere Kreativität fördern, aber eben auch 
          das krasse Gegenteil ist möglich. Es kann ein sehr existenzieller 
          Faktor sein.
          Die soziale Realität, entspricht in etwa unserer gesellschaftlichen 
          Integration, unserem Status und unserem persönlichem Einsatz inmitten 
          unserer Gesellschaft und unseres Kulturbereichs. Unser Ansehen inmitten 
          unserer sozialer Beziehungen, gewissermaßen unser gesellschaftliches 
          Image. Diese Realität kann auch mit der wirtschaftlichen Realität 
          einhergehen. Doch unabhängig von Reichtum und Armut nehmen wir 
          eine soziale Position innerhalb einer Gruppe war.
          Die Wunschrealität. Unterschätzen wir keineswegs unseren nur 
          allzu menschlichen Hang mit unserer Phantasie zu spielen und ihr zu 
          erlauben, uns die Welt so zu zeigen, wie wir sie am Besten ertragen 
          können. 
          Im Wesentlichen können wir an ihr bemessen, wie wir uns fühlen, 
          denn Sie ist unser einziger Zufluchtsort, wenn uns die Geschehnisse 
          des Lebens überholen und wir nicht mehr in der Lage sind, sie zu 
          verstehen, zu deuten oder zu realisieren. Vielleicht ist sie die einzig 
          mögliche Realität, die einzig akzeptable.
          Die suggerierte Realität, in jedem Moment unseres Daseins wird 
          uns die bestehende Realität mit ihren Regeln, in die wir hineingeboren 
          werden, von unseren Vorfahren vorgelebt und auch die Einstellung zu 
          dieser Realität wird uns ständig aufs neue eingeredet und 
          uns wird bewusst gemacht, dass wir uns "verdammt noch mal" 
          anzupassen haben und akzeptieren müssen, was hier vorliegt.
          
          Dies sind nur einige Stämme von bestimmten Realitäten, die 
          uns alltäglich bestimmen oder besser gesagt, mit denen wir uns 
          auseinandersetzen müssen. Sie können noch näher analysiert 
          werden und verästeln sich bis hin zur Prägung eines INDIVIDUUMS, 
          welches tatsächlich eine völlig subjektive Realität erfährt. 
          Ein Individuum besteht sein Leben in der Summe dieser aufgezählten 
          Realitäten, die in der subjektive Realität zusammen fließen.
Alltäglich wird uns eine Einzige, unbedingt zu akzeptierende Realität, 
          als das Maß aller Dinge verkauft. Wir werden trainiert genau diese, 
          als Einzige und einzig akzeptable anzuerkennen und zu verinnerlichen. 
          Genau dies ist der Punkt an dem ich nicht weiterkam.....
          Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, diese depressiven Zustände 
          traten bei mir aus heiterem Himmel auf, als hätten sie sich nie 
          angekündigt. Im Gegenteil, im wesentlichen konnte ich Sie bei so 
          vielen meiner Mitmenschen feststellen, doch obwohl sie genauso merkwürdig 
          waren, hatten sie doch nicht die Qualität, wie ich sie am eigenen 
          Leib erfahren sollte.
          Noch ist mir nicht klar, wie meine Worte auf die Nachwelt wirken werden, 
          ob sie nicht bei Euch als Betrachter und Zuhörer genauso wenig 
          Spuren hinterlassen, wie einst bei mir. Doch ich rufe euch in Gedanken; 
          es werden immer mehr, die erst wenn sie selbst betroffen sind, begreifen, 
          welche Tragweite unsere Gefühle haben.
Es erscheint mir so unlogisch, unverständlich, unnötig und 
          vor allem unmenschlich, wie wir auf diesem Planeten agieren. Mit welcher 
          Inkompetenz und Selbstüberschätzung wir mit unserer Umwelt 
          und Mitmenschen umgehen, ist wahrlich nicht zu ertragen und führt 
          zwangsläufig zu einer Flucht in eine Wunschrealität. 
          Ich werde etwas ausholen müssen, um meine Gedanken so zu formen, 
          um mit möglichst wenig Worten die Konsequenz meines Lebens zu beschreiben. 
          
          Wenn wir uns auf die Straße begeben und wir uns gegenseitig die 
          Frage stellen: "Warum läuft es denn so schlimm?" Dann 
          sehen wir uns gegenseitig mit verzogener Miene an, zucken mit den Schultern 
          und ein jeder glaubt fast, die Zustände sind von ganz alleine so 
          geworden, sie wären unerklärbar.
          Soll wirklich niemand Schuld an diesem Dilemma haben?
          Sind all die Kriege Schicksal? Die Ölteppiche? Die ausgestorbenen 
          Tiere? Mord? Neid?
          Der Hungertod?
Eine Erkenntnis kann hier schon vorab getroffen werden. Es kann nicht bei der Anklage der Zustände bleiben, es muss gehandelt werden und so ist dies ein sehr persönlicher Bericht, der einem subjektiven Gedanken entsprungen ist, der meiner Meinung nach jedoch einen objektiven Charakter hat. Und genau dies ist es, was mich auch erschreckt, denn ich bin im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte und mein irrationales Handeln sollte jedoch weittragende Folgen haben.
Das Leben in einem westlichen Industrieland hat so seine Tücken und sehr viele Facetten. Bevor ich nun ein Klagelied anstimme, was unabänderlich zu meinem Bericht gehört, denn es handelt sich dabei um definitiv als Realität erfahrene Gefühle, auch wenn sie subjektiv bleiben, möchte ich anmerken, dass mir mein Optimismus bis in diese Tage erhalten geblieben ist und ich auch immer noch lachen kann und niemals die Hoffnung aufgeben werden, an eine vollkommenere Realität zu glauben.
Einige werden später, sollten Sie meine Gedanken bis zum Ende mitverfolgen, sagen: "Nun, er scheint mir doch sehr verwirrt !" Vielleicht werden Sie mich einen Unhold oder nur einen Mörder schimpfen. Alles was ich euch sage, ist jedoch keine Entschuldigung, es ist die Beschreibung von einer unweigerlichen Kettenreaktion.
Der Wechsel ins Jahr 2003 war für mich kein besonders gutes Omen, 
          einzig bemerkenswert war für mich, dass ich mir Vorsätze einflüsterte, 
          die mir diesmal sehr wichtig erschienen, wenn sie auch nur persönlicher 
          Natur waren. Ich musste endlich wieder etwas für mich machen, ich 
          konnte nicht nur mit der wirtschaftlichen Realität kämpfen, 
          was ich in den letzten Jahren fast ausschließlich getan hatte 
          und dadurch irgendwie abgestumpft wurde. Außerdem war ich zu dick, 
          dazu unglücklich verliebt, in zwei Frauen, was dazu führte, 
          dass ich nun gar niemanden mehr lieben wollte, denn alle Liebe schien 
          mir so zweifelhaft und problematisch.
          Ich war nun schon 41 und was sich im letzten Jahr angedeutet hatte, 
          würde sich auch in diesem neuen Jahr fortsetzen, da war ich sicher. 
          Ich hatte bemerkt, dass viele Dinge die mein Gefühlsleben bewegten, 
          bei weitem nicht mehr so eine spontane Zerrissenheit in mir hervorriefen. 
          Vielmehr schlichen sich Gedanken ein, die mir immer mehr Abstand zu 
          meinen Gefühlen verschafften und mich fast wie ein unbeteiligter 
          Betrachter, in eine objektive Position brachten, die mich teilweise 
          emotionslos werden lies. 
          
          KAPITEL 2 : Leben !
Das Leben auf unserem Planeten hat viele Gesichter. Fangen wir doch 
          mit dem bemerkenswerten Seiten an. Tief in mir empfinde ich eine Naturverbundenheit, 
          die angeboren ist und sich wie ein Leitfaden durch mein Leben zieht. 
          Zum Glück existiert Sie, doch ich habe so meine Bedenken, ob sie 
          uns nicht in kürzester Zeit vollends verloren geht.
          Der natürliche Mensch ist tot. Beweisen Sie mir das Gegenteil?! 
          Unsere Natur ist so wunderbar, trotz ihrer zerstörerischen Kraft 
          ist sie doch ständig auf der Suche nach Vollendung. Eine wahre 
          Glücksmaschine. Wir sind ein kleiner Teil dieser Schöpfung, 
          und dabei ist es egal, ob ein Gott sie geschaffen hat oder exobiologische 
          Naturgesetze.
          Was hat mich damals als Kind glücklich gemacht, oder macht auch 
          heute noch meine Kinder glücklich? Es war das Wetter, es war Landschaft, 
          es war meine eigene körperliche Bewegungsfreiheit. Alles Dinge, 
          die mir durch die Geburt als Mensch geschenkt wurden. Banal? Fast zu 
          banal. 
          Trotzdem ich in diese industrielle Nachkriegsgesellschaft geboren wurde, 
          konnte ich doch hauptsächlich von diesen Dingen zehren. Um glücklich 
          zu sein, brauchte es nicht viel. Da waren Freunde, wir Stadtkinder konnten 
          spielen und die Welt erleben und erkunden. Ganz ähnlich wird es 
          einem Kind im Amazonas gegangen sein, solange es in seiner natürlichen 
          Umgebung aufwuchs. Ebenso einem afrikanischen Kind oder einem Inuit.
          Doch die Welt verändert sich schnell. Und die Bedingungen, die 
          für mich als Kind in dieser Großstadt herrschten, haben mich 
          schon in der Jugend überholt und sind für meine Kinder deutlich 
          verändert.
          Ich meine, was hat das nackte Leben für eine Bedeutung? Es gibt 
          so viele unterschiedliche Menschen, die in so unterschiedlichen natürlichen 
          Umgebungen leben und viele von Ihnen lebten ausschließlich in 
          diesem natürlichen Rahmen, der sie ernährte und glücklich 
          machen sollte. Noch deutlicher sehen wir dies bei den Tieren, die eng 
          mit ihrer anatomischen Beschaffenheit verknüpft, in einer speziellen 
          Umwelt existieren, die sie am Leben hält.
          Alles geschieht innerhalb eines Systems, welches wir nicht zu verantworten 
          haben.
Leben bedeutet doch eine von der Natur vorgesehene Nische zu besetzen 
          und gerade wir Menschen, die ein Bewusstsein besitzen, erhalten von 
          ihr die Möglichkeit einen höheren Auftrag in diesem System 
          zu erkennen.
          Die Evolution ist dabei der Motor, der unsere Entwicklung vorantreibt. 
          Aber was auch immer das Leben bewegt, es ist nicht in unserer Macht 
          den höheren Sinn zu erkennen, einzig allein die Nische, die wir 
          besetzen, steht im Mittelpunkt unseres Daseins. 
          Wir blicken auf einen Höhlenmenschen, der im Wesentlichen existierte, 
          um sich zu ernähren, zu schützen, sich zu vermehren und die 
          Summe dessen ist sein Glück. Die Befriedigung dieser Gefühle 
          enden für ihn in einem Wohlsein. Viele ethnische Volksgruppen reduzieren 
          ihr Dasein auf die Befriedigung existenzieller Bedürfnisse und 
          entwickelten dabei Kulturen, die sie glücklich machen sollten.
          Auch unsere moderne Gesellschaft arbeitet nach diesem banalen Gesetz. 
          Sicherlich haben wir noch komplexere Mechanismen entwickelt, die uns 
          stimulieren sollen. Das Fressen steht dennoch immer im Vordergrund und 
          dann folgt die gesellschaftliche Existenzsicherung. Der Mensch muss 
          wohnen, er will lieben, um sich zu vermehren, er will Glück, er 
          will Befriedigung, er will Anerkennung.
Das Leben unserer menschlichen Gefühlswelt besteht aus einigen 
          wenigen elementaren Teilen, doch der darüber liegende Plan ist 
          viel größer, in ihm stecken weitaus mehr Möglichkeiten, 
          als wir bereit sind anzuerkennen. Man könnte die These aufstellen, 
          der Mensch sei zu dumm dies zu erkennen. Dies wäre eine der negativsten 
          Feststellungen, die man zugrunde legen könnte und die gleichzeitig 
          eine Rechtfertigung bieten würde, für all die mir unverständlichen 
          Formen menschlichen Daseins. Gott könnte sagen: "Ach du Dummerchen, 
          kannst ja nichts dafür!"
          Nur das Dumme ist, es gibt keinen Gott. Ihm wäre es auch egal.
          Nein, wir sind nicht zu dumm, es ist nicht unser biologisches Unvermögen 
          oder die Beschränktheit der DNS, die Dinge sind komplizierter. 
          
          Versteht mich nicht falsch, es ist nicht die Sentimentalität, die 
          mich verleitet die Natur so anzupreisen und bewusst zu machen, wie glücklich 
          wir doch sein können, in diesem wunderbaren natürlichen System 
          leben zu dürfen. Es erscheint mir schicksalhaft mit meinem Leben 
          verbunden, dass ich diese Erkenntnis immer aufs Neue verbreiten muss.
Stellen wir doch noch einmal zusammen :
Was bietet uns das Leben ?
Sonne, Erde, Wasser, Luft, Körper, Seele, Geist, Liebe, Sinne, Berge, Ozeane, Pflanzen, Lebensräume verschiedenster Art, unzählige Möglichkeiten der Gestaltung unseres Lebens.........um nur Einiges zu nennen.
Was bieten wir dem Leben ?
Dezimierung und Umgestaltung der natürlichen Lebensräume, Raubbau und Ausrottung von biologischen Lebensformen, Blockade der Evolution durch ständige schwerwiegende Eingriffe in die geistige und kulturelle Entwicklung archaischer Kulturkreise, sowie durch die Eingriffe in die natürlichen Ökosysteme und ins biologische Gleichgewicht schlechthin....und auch hier gäbe es noch einiges mehr zu sagen.
Was verbietet uns das Leben ?
NICHTS ?!!!!
          KAPITEL 3 : Fatale Folgen !
Ich will es kurz machen !
Als angeblich moderner Europäer kommt es mir so vor, als wäre 
          dieses Spiel, das wir alltäglich spielen, tatsächlich der 
          bakterielle Infekt in einem globalen einzigartigen natürlichen 
          System. Und dies schon seit etlichen Jahrhunderten. Verhalten wir uns 
          wirklich anders als Maden, die über den Speck herfallen und ihn 
          langsam zersetzen, sich vermehren und sich insgeheim vergnügen?
          Die Erde scheint unser Speck zu sein. Ich komme nicht umhin mich einzubeziehen, 
          das gibt mir um so mehr zu denken. Wie geht man mit seiner Lebensgrundlage 
          um, wenn man überzeugt davon ist, dass man intelligent ist? Diese 
          Frage scheinen wir uns nicht zu stellen, es ist jedoch die Basis all 
          unser zwischenmenschlichen Beziehungen. Unser kollektives Verhalten 
          spiegelt schon ein riesiges Stück Ignoranz wider und wir bezahlen 
          schon täglich dafür. 
          Aber alles Quatsch?! Da haben wir wieder unsere Realitäten, die 
          uns bestimmen. Wir Westeuropäer leben natürlich meist in unserer 
          Wunschrealität und reden uns das Leben schön. Mehr noch, wir 
          reden uns jedwede Moral schön. "Mit Geld kann man alles kaufen" 
          , selbst Mörder, Sklaven, Tiere, eben fast alles. Noch schlimmer 
          die Leitfäden der politischen Globalisierung. Unter dem Motto "Überall 
          wo Gewinne erzielt werden könnten, ist es von vornherein sozial- 
          und umweltpolitisch immer akzeptabel einzugreifen", wird der Planet 
          und seine Bewohner diesen Zielen untergeordnet.
          Der steigende Aktienkurs ist die Legitimation für jede kriminelle 
          Energie, alles daran zu setzen, seinen eigenen sozialen Status auf dem 
          Rücken Anderer aufzubauen.
          "Haste was, biste was!" ist Realität. Dabei ist der Kapitalismus 
          schon längst gescheitert, doch die Wunschrealität in der wir 
          Westeuropäer uns befinden, verblendet diese Tatsache. Die Politiker 
          flicken eine irreparable Struktur, die schon immer auf der Ausbeutung 
          aller natürlichen Ressourcen basierte. Nur so entstehen Profite! 
          Ein natürliches Gesetz, allerdings ist die Wirkung von kurzer Dauer. 
          Die Handhabung der Natur ist wohl doch komplexer. Aber nicht nur der 
          Eingriff in unsere Lebensgrundlage führt bei mir zu Traurigkeit 
          und Unverständnis. Allein die Tatsache, wie menschliche Politik 
          Jahrzehnt für Jahrzehnt scheitert und sich das gesellschaftliche 
          Zusammenleben immer destruktiver und hektischer gestaltet, zeigt mir, 
          dass Menschen nicht in der Lage sind, ihr eigentliches Dasein zu begreifen. 
          Gerade die sozialen Errungenschaften aus dem letzten Jahrhundert werden 
          schon wieder zersetzt. Der angebliche besorgte Staat verschlingt jeden 
          Einzelnen und verdaut ihn nach Bedarf.
          Kriege entstehen oder setzen sich über Jahrzehnte fort, nur weil 
          Menschen nicht mit Worten, überschaubare Probleme lösen können. 
          Die Wunschrealität, die sich schon seit Jahrhunderten, nicht selten 
          in religiösem Wahn widerspiegelt, führt zu Rassenhass und 
          geistiger Dekadenz. Anderseits wird im Namen von Demokratie und Wohlstand 
          das Weltgeschehen mit militärischen Mitteln durchgesetzt und führt 
          zu sozialem Unfrieden, welcher wieder in Fluchten in religiösen 
          Welten mündet oder weitere gewaltsame Konflikte schürt.
          Und ich bin mittendrin. 
          Ich wäre niemals ein Pazifist, denn ich wäre immer bereit 
          auf Gewalt zu reagieren.
          Aber es gibt für mich keinen Grund Gewalt anzuwenden, und somit 
          keine akzeptable Begründung für Gewalt. Sei es religiöser, 
          politischer oder gefühlsmäßiger Natur.
          Menschen müssen dennoch mit Gewalt leben. Es gehört zu uns.
          Naturgewalten.
          Gefühlsgewalten....der Affekt.
Es ist kein reduziertes Denken.
Stellen sie sich vor, sie leben 1938, das Prognom.
          Würden wir nicht alle gegen die Nazis kämpfen wollen?
          Nein, nicht alle.
          Doch jeder weiß, dass er es nicht zu lassen dürfte!
          Feigheit!?
          Naivität?!
          Was entschuldigt das?
Und so ging es mir schon am 11.September, als das WTC in sich zusammenstürzte, 
          komischer Weise nicht anders als an jedem anderen Tag, wo ich in der 
          Zeitung lese, dass Tausende Kinder im Irak verhungern, da man ein striktes 
          Embargo verhangen hat, was natürlich die faschistoiden Anführer 
          besonders schlimm trifft?!
          Es bedeutete nicht mehr, als eine Schlagzeile über ein brennendes 
          Haus, in dem zwei Familien verbrannt wären. 
Jeder Mord bleibt Mord ! Dieses amateurhafte meschugge Attentat erfährt keine Wertung, denn staatlich geschützter Mord ist ebenso akzeptabel, er ist nur nicht so offensichtlich. Das internationale Wirken von Firmen und Aktiengesellschaften führt zu Vertreibung, sozialen Missständen, Umweltverschmutzung und wird von Staaten geschützt. Ebenso wird Hilfe unterlassen.
Aber niemand von uns reagiert so empört über die täglichen 
          vermeidbaren Schicksale, die sich aus den weltweit verstrickten Machenschaften 
          von Politik und Kapital ergeben.
          Das schreibt ein Arbeiter?!
          Verdammt, wo sind wir hingekommen? Aber das ist es, was mich so depressiv 
          werden lässt und die Wahrheit erdrückt und es fördert 
          meine Gewaltbereitschaft. Aber wogegen, oder wohin soll man nun die 
          Wut entlassen?
          Ich bin überzeugt davon, dass der 11 September wichtig war, um 
          der westlichen Welt ihre Arroganz vor Augen zu führen, dabei ist 
          es egal, ob es im Irrsinn einiger Weniger geschah, letzten Endes ist 
          auch jeder Kinderschänder ein Teil unserer gesellschaftlichen Problematik. 
          Allein das dieses Attentat von Menschen gegen Menschen durchgeführt 
          wurde, sollte uns allen nach den wirklichen Gründen fragen lassen. 
          Doch ein Individuum brauchen wir hier nicht zu rechtfertigen, denn sie 
          sind egal. Jeder palästinensische Bombenleger, oder Alkaidakämpfer, 
          genauso wie jeder GI, der in Afghanistan, Vietnam oder sonst wo sein 
          Leben hergibt. Sie alle stehen nur für die Unfähigkeit menschlichen 
          Zusammenlebens. Erschreckend!
          Diese Gedanken ließen meine Depressionen aufblühen und in 
          mir entstand der Wunsch auch so was zu tun. Ja, ich müsste doch 
          auch ein spektakuläres Attentat durchführen, um all meine 
          Wut zu entladen und der Welt zu zeigen, dass es so nicht weitergehen 
          kann. "Depression ist nicht gelebte Aggression" hat wohl Mal 
          jemand gesagt. Es bräuchte bei weitem nicht so blutrünstig 
          sein. Es bräuchten eigentlich gar keine Opfer dabei sein. Aber 
          es sollte allen Menschen zu denken geben.
          Gerade vor Weihnachten 2003 stand ich kurz davor meinen Plan umzusetzen. 
          Jeden Tag wurden die Nachrichten schlimmer, die Politik versagte weiterhin, 
          die Verrückten regierten immer noch, das Wetter spielte verrückt 
          und auch das Morden und Leiden ging weiter.
          Seit Monaten hatte ich an einer Bombe gearbeitet, die in der Lage sein 
          sollte, den Himmel rot zu färben. Es sollte ein Zeichen sein und 
          der Menschheit zu denken geben. Ja, ich war so weit, dass ich den Glauben 
          an die Menschen verloren hatte, sie schienen mir in der Summe ihrer 
          Taten, dumm und unbelehrbar.
          Ich hatte keine Ahnung, dass alles so schief gehen würde. Jedenfalls, 
          als ich am 24.12.2003 meine Bombe inmitten Westeuropas zündete, 
          ergab sich auf der Erde eine atmosphärische Störung, die zu 
          einer drastischen Veränderung der Umweltbedingungen führte. 
          Der Himmel verfärbte sich nicht rot, vielmehr verbrannte plötzlich 
          jedweder Sauerstoff in der Atmosphäre. 
          Es dauerte kaum 10 Minuten bis diese Kettenreaktion den Globus umgab 
          und nur weitere 10 bis man feststellen konnte, dass wohl kaum mehr als 
          10 % der Weltbevölkerung diesen Luftmangel überlebt hatten. 
          Dies war nicht ganz in meinem Sinne. 
          Glücklicherweise erholte sich nach kurzer Zeit der Sauerstoffgehalt 
          wieder und das normale Leben konnte weiter gehen.
Denkt darüber wie ihr wollt! Wer etwas verändern will, muss etwas riskieren und die Menschheit konnte einem neuen Zeitalter entgegen blicken. Dass ich überlebt habe, war nicht mehr als Zufall, doch somit hatte die ganze Angelegenheit noch einen netten Nebeneffekt, denn ich erkannte, dass es keinen Gott der Gerechtigkeit geben konnte! Ein wahrer Gott hätte mich davor bewahrt zum Massenmörder zu werden, nur weil ich die Welt nicht mehr verstand, aber alles was uns bleibt, ist die Hoffnung jeden Tag das Richtige zutun.
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